Innovation – Grenzenlosigkeit mit Grenzen erreichen

Wert sein und Wert verdienen

Die Frage, die wir uns stellen sollten ist nicht, wie viel wir verdienen, sondern eher, wie viel wir tatsächlich wert sind. Und so entsteht in mir eine weitere Frage zu der, wieviele Menschen wohl mehr verdienen, als sie es wert sind und wie viele Menschen mehr wert sind, als sie es verdienen.

Diese emotionale, jedoch rational belegbare Ungerechtigkeit habe ich nun zu Genüge erlebt, im Berufsleben, aber auch im Privaten. So stelle ich mir eine weitere Frage, wie viel innovativ der Mensch als Teil eines solchen einem Kollektivs sein kann.

Grenzen, die Bremse von Visionen

Grenzen wurden von Menschen erfunden und definiert. Ich mag keine Grenzen, sie sind Werkzeuge der starren Formung, die uns unterbewusst zu Einschränkungen verhilft. Betrachte ich mich doch selbst als Mensch von der Erde, irrational und nach unserem Grenzverständnis auch gewissermassen Illegal. Denn ich darf nicht überall auf der Welt sein, wo ich wollte, zumindest nicht adhoc.

Wenn es um Innovation geht, formt der Mensch jedoch seine Vorstellung sehr gerne mit Grenzen und Abgrenzungen. Innovativ zu sein, heisst auch zu konkurrieren, so das heutige Verständnis. Beschränken wir uns also auf die Grenzen, die wir erschaffen haben, weil wir die Innovation einem Ursprung zuweisen wollen, nicht uns selbst, dem Menschen. Das ist zugegebener Massen etwas philosophisch, doch geben sie es zu, wenn sie an Innovation denken, denken Sie nicht auch gleich im zweiten Schritt an materielle Wertschöpfung? Natürlich tun sie es, denn wir alle werden systematisch erzogen materiell-egoistisch zu denken.

„Simple Root Cause Analysis“ über menschliche Triebe und Antriebe

Wussten sie, dass 90% aller Daten im Internet die im Jahre 2012 geschätzt wurden, innerhalb von 2 Jahren erzeugt wurden? Tendenz exorbitant steigend. Ein anderes nettes Beispiel ist, dass ca. 40% des Daten-Traffics im Internet der digitalen Porno-Industrie zuzuschreiben ist 🙂 Fast die Hälfte wiederum dieses Daten-Traffics wird in Europa verursacht. Das ist doch eine Hausnummer. Fast die Hälfte aller Internet-Benutzer handeln also auch weiterhin animalisch. Das ist natürlich nicht so. Denn rein hypothetisch wären es auf die Internet-User verteilt  nach meinen Berechnungen ca. 1,1 Milliarde Menschen. Die anderen 3 Milliarden der Weltbevölkerung haben nämlich noch kein Internet oder hatten noch kein Kontakt damit. Proportional gesehen wären es also dann über 2 Milliarden Wixer weltweit, wenn alle online wären und alle interessiert an Pornographie wären. Immerhin ist das fast ein Drittel der Weltbevölkerung. Es kommt also nicht von irgendwoher, dass wir dieses vulgäre Wort manchmal auch als Synonym für Arschlöcher benutzen. Sie sind Artverwandt.

Der Antrieb innovativ zu sein ist der eingetrichterte Gedanke, dass Stillstand heute mit Rückstand gleichgesetzt wird. Ich behaupte, das die Menschheit dieses Rennen nie gewinnen wird, wenn er sich nicht selbst zügelt und bewusster lebt. Statt davon zu träumen, neue Wiegen der Innovation zu entdecken und zu kreieren, wäre es nicht sinnvoller sich darauf zu besinnen, die Wiege des Armuts zu bekämpfen? Dieser Beitrag ist keine Moralapostel, viel mehr die Meinung des Autors.

Machen wir uns nichts vor…

Ich habe endlich meine Grenzen gefunden und mich entschlossen, nun doch über die Innovation innerhalb der Grenzen Europas zu reden. Ich müsste mich auf Medienmeldungen und tausende Fachartikel stützen, um über die Innovation anderer Regionen sprechen zu wollen, in denen ich bis heute noch nicht gewesen bin. Doch so wie viele, weiss ich zumindest, was ich wohin einordnen kann.

Haben sie es auch endlich satt, Innovation anderer hier innerhalb unserer Grenzen aufzublasen und als eigene Innovation zu verkaufen? Es ist ganz einfach zu erklären. Schauen sie sich den Bildschirm an, vor dem sie gerade sitzen und diesen seltsamen Artikel lesen. Schauen sie weiter unten. Was steht als Marke am Bildschirmrand ihres Monitors drauf? Und jetzt holen Sie ihr Smartphone raus, wenn sie nicht gerade diesen Artikel damit lesen. Was steht da drauf? Schauen sie sich ihr Betriebssystem an, womit sie täglich ins Netz gehen, was steht da drauf? Und nun gehen sie mal in ihre Firma und fragen ihren Administrator, was auf den Switches, den Routern, den Servern drauf steht. Drehen sie ihre Waschmaschine oder DVD-Player und Fernseher um und schauen sie, welches Land nach „Made in….“ steht. Aaaaber, ich bin ja von der Welt. Ist doch egal ob ich Konsument bin oder der Erfinder, ja gar der Monteur. Die Dinger gibts überall zu kaufen.

Jetzt machen Sie sich mal Gedanken über so manche Hype Wörter auf der Welt: Cloud, Big Data, IoT, Industry 4.0, Web 2.0, Apple, Google, Facebook, Whatsapp, Youtube, Ebay, Dell, HP, Cisco, Oracle, Microsoft, Samsung, Huawei, Tesla, Bitcoin, Crowd-Wasauchimmer……………… Die Liste ist ewig lang und nicht alle dieser Begriffe sind ein Hype oder nur auf Konsum ausgerichtet. Viele Firmen, die hinter diesen Namen, Marken oder Schlagwörter stehen, investieren sehr viel Energie und Geld in ihre Innovationen. Doch sie kommen alle ausserhalb unserer „Grenzen“ 🙂 Ist das nicht lustig? Der Europäer, der mal als die Wiege der industriellen Innovation und Revolution galt, ist heute nur noch ein Konsument. Und nicht nur das, er kann bis zu einem gewissen Punkt sogar seine Pseudo-Innovationen verschleiern, bis er auffliegt. Reden wir über das gleiche? Genau, der VW Abgasskandal, mit Involvierungen von Entwickler bis Vorstand. Wo Umweltsünder als leistungsfähige und umweltschonende Autos verkauft wurden. Rein definitionstechnisch ist auch diese Vorgehensweise eine Innovation: Eine Idee, die zu einem vermarktungsfähigen Produkt herangereift ist. Mir fällt wieder dieses eine Synonym ein. Nun die Wahrheit ist, dass europäische Autohersteller schon lange überholt wurden. Die Koreaner, Chinesen und gar Amerikaner sind auf der Überholspur und der Europäer ist sehr konservativ, was die Akzeptanzfreudigkeit und das Umdenken betrifft. Und selbst wenn wir eine grosse Akzeptanz für das Umsatteln auf Elektro-Autos hätten, die Infrastruktur hinkt hinterher. Aber schauen sie doch mal in die Autos hinein, wenn sie im Stau stehen: Nur jedes vierte oder fünfte Auto ist mit mehr als einer Person besetzt. Welch eine Verschwendung 🙂

Tatsächlich ist es so, dass wir uns zwar als Europäer immer noch mit unserem Maschinenexport rühmen und unsere Innovative Stärke dahin verlagern, jedoch dürfen wir nicht vergessen, dass Rüstungsgüter zum Teil als Maschinengüter abgeschrieben werden. So ist es der Fall, dass Maschinen die in der oder für die Rüstungsindustrie gebaut und verkauft werden, nicht unbedingt den Karakter einer Waffe besitzen, daher auch nicht als Rüstungsexport verbucht werden müssen. Auch sehr innovativ uns irgendwie auch artverwandt mit VW’s Vorgehensweise, nur umweltschonender, naja, bis sie eingesetzt werden. OK, wir haben ja noch die Raumfahrt und die „Aviation Industry“. Aber selbst seit 2012 kaufen Länder weltweit mehr Boeing Maschinen als Airbus. Und nicht alles was in einem Airbus steckt, kommt auch von Europa.

Verspottung als intuitive Abwehrhaltung

Oft lachen wir in Europa unsere Gegner aus, verspotten sie und ihre Philosophie oder ihre Einstellung zum leben. Ein Paradebeispiel sind die Präsidentschaftswahlen in den USA, insbesondere das Thema „The American Way of Life“. Zugegeben verschwenderisch. Aber nicht alles ist negativ in dieser Lebensphilosophie. Im grunde ist sie ganz einfach: Arbeite hart und sei besser und leistungsfähiger, entwickle deine Ideen, gehe Risiken ein und wage das ungewagte, werde reich und geniesse alle Vorzüge des Lebens im materiellen Reichtum.“ Nun, wenn es der Ansporn innovativ zu sein, der als Ausgangspunkt versprochene Reichtum ist, warum denn nicht? Viele der heutigen De Factos, viele der Dinge, die wir als selbstverständlich erachten, sind aus diesen Zielen heraus auch entstanden. Das Internet wurde zwar von vom amerikanischen Militär (DARPA) erfunden, aber zu ihrem Erfolg und der grössten Vernetzung in der Geschichte der Menschheit haben es Menschen verholfen, welche ihre Ideen darüber verwirklichen wollten, auch wenn viele von Ihnen vielleicht weniger Erfolg hatten. Auch wenn dieser „Way of Life“ sich irgendwann in die Form des Kapitalismus verwandelt und eine grosse Gluft zwischen Arm und Reich aufgerissen hat, der Drang auf diese Weise voranzuschreiten hat nicht ausschliesslich negative Aspekte mit sich gebracht. Vergleichbare Entwicklungen beobachtet man aber ohnehin weltweit. Sie denken doch nicht etwa, dass alle in Dubai reich sind, oder in Japan, oder China.

Es ist nicht immer das Geld, was Menschen aktiviert ihren Geist herauszufordern. Viele unserer menschlichen Errungenschaften basieren auf der Tatsache, dass Menschen den Entdeckungsdrang verfolgen und die Wissenschaft ihnen wichtiger ist, als die Zahl auf dem Check am Ende eines Monats. Das sind jene Menschen, die hinter den Kulissen unsere heutige Innovationsausgüsse zuvor in die richtige Konsistenz bringen.

Innovation durch barrierefreie Visionen

Wir sollten in unseren Grenzen auch mehr Risiken eingehen, mehr wagen, mehr fördern und die Angst verlieren, dass wenn es mal schief geht, die Welt damit untergeht. Eine neue Vision muss her, denn „The European Way of Life“ ist wahrlich keine Innovationsfabrik mehr.

(red)

<< Innovation heißt wörtlich „Neuerung“ oder „Erneuerung“. Das Wort ist vom lateinischen Verb innovare (erneuern) abgeleitet. In der Umgangssprache wird der Begriff im Sinne von neuen Ideen und Erfindungen und für deren wirtschaftliche Umsetzung verwendet. Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese in neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt werden, die tatsächlich erfolgreiche Anwendung finden und den Markt durchdringen. >>

Quelle: de.wikipedia.org

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